Key the Metal Idol
15-teilige Serie (13 Teile à 25 minuten, 2 Teile à ca. 95 Minuten), 1994
Regie: Hiroaki Sato (u.a. Animation Director Akira), von ihm stammt auch der Manga
Plot: „Tokiko Mima, Spitzname `Key, ist das genaue Gegenteil von dem, was man sich unter einem Popidol vorstellt. Sie kann nicht tanzen, singen und hat eine ungesunde Hautfarbe. Ihr Kleidungsstil kann nicht einmal wohlwollend als altbacken bezeichnet werden, und ihr Charakter hat den Charme eines Kühlschranks. An ihren Entschluss, ein Idol zu werden, hält sie jedoch unentwegt fest: Key braucht nämlich 30.000 Freunde, um ein Mensch werden zu können...“
Quelle: Animania 07/2003
Also was haben wir denn da: ein Sammelsurium mehr oder weniger merkwürdiger Charaktere: einen ziemlich fiesen Obermotz, der nebenbei auch noch ein Roboterfetischist ist und praktischerweise sowohl Kampfroboter exportieren möchte und Vorsitzender einer Plattenfirma ist. Dann gibt es dessen noch fieseren Spießgesellen, der anscheinend in Muskelaufbaupräparaten badet. Außerdem ein Sektenanführer, der aus welchen Gründen auch immer, in einem Clownskostüm durch die Gegend rennt. Am Ende taucht auch noch Pinochios Papa auf, der netterweise ständig Selbstgespräche führt – und dadurch erfährt man netterweise etwas mehr über den Hintergrund der Story. Dann sind da noch drei mehr oder weniger fähige Wissenschaftler – da die Experimentreihen jedoch in der Regel nicht nach Plan laufen und ansonsten auch nicht sonderlich von ihrem Arbeitgeber überzeugt sind (jawohl, der fiese Obermotz), folgt die Strafe häufig auf den Fuß. Tja und dann haben wir noch Key, um das/die sich die Serie dreht – wahrlich kein Charmebolzen. Ihre beste Freundin Sakura hat mehr damit zu tun etwas Geld zu verdienen und unterstützt Key ... eigentlich gar nicht. Umso mehr bekommt die „Heldin“ Hilfe von ihrem Bodyguard, der jedoch die meiste Zeit auf seinem Laptop Solitaire zockt – oder sowas in der Art. Und zuguterletzt haben wir noch einen J-Pop-Idolsinger-Otaku, der aber eigentlich noch am klarsten im Kopf ist. Jetzt schmeißen wir die ganzen Gestalten in einen Topf, mengen etwas Blut (aber nur etwas) und ein paar nackte Brüste (aber auch nur wenige) bei und schwuppdiwupp bekommt man eine 15-teilige Serie raus.
Man muss bei dieser Serie schon ein paar Abstriche machen: zum einen ist das Teil schon 10 Jahre alt und das schlägt bei der technischen Qualität durch – das sollte aber kein Grund sein sich das ganze nicht anzuschauen. „Key“ ist aber tatsächlich etwas zäh. Ich weiß aber eigentlich nicht woran das liegt – es passiert eigentlich immer was und die Story ist nicht so oberflächlich wie im Plot beschrieben. Tatsächlich ist die Geschichte recht gut durchdacht und der Handlungsverlauf kann überraschen. Okay, manche Sachen erscheinen etwas hanebüchen, aber das ist ja bei den meisten Animes so.
Das Key allerdings IMHO nicht wirklich eine Top-Serie ist, liegt vielleicht auch an dem gewollt unemotionalen Wesen der Hauptcharakterin Key – dadurch fiel es zumindest mir schwer sich für das ganze Geschehen zu interessieren.
Nun gut, Key ist ja mittlerweile auch in Deutschland als DVD released worden. Allerdings glaube ich nicht, dass das ein enormer Kassenschlager wird. Wohl eher etwas für Sammler – oder was meint ihr?
Links:
Offizielle Homepage (japanisch):
http://pierrot.jp/title/key/index.htmlNette Fanpage (englisch):
http://www.tapanime.com/series/key/key.html