Scrapped Princess 24-teilige TV-Serie 2003
Nettes aus dem Studio Bones (u.a. Wolf´s Rain, Raxephon)
Plot:“ Pacifica Kasull is the most feared and hated person by the followers of the God Mauser. Known as the Scrapped Princess, she is the poison that will destroy the world. To avoid being killed by the zealots of Mauser, Pacifica and her adoptive brother and sister leave the village of Manilin. Her brother, Shannon, is an expert with the sword while Racquel is proficient with magic. At every step of the way, however, someone is constantly trying to kill Pacifica, hoping to somehow avert the catastrophe that is supposed to befall the world on her 16th birthday.”
Quelle:
http://www.animenewsnetwork.com/encyclopedia/anime.php?id=2083Okay, fünf Seiten Meinungen sollten zwar genügen, aber ich kann es mal wieder nicht sein lassen, meinen Senf dazuzugeben – achja, spoilern tu ich natürlich auch. Da es schon genug positive Stimmen zu Scrapped Princess gab, konzentriere ich mich auf die IMHO nicht ganz gelungenen Aspekte. Aaaaalso...
- die Szenerie & Story
Eigentlich fand ich das ja sehr geil. Schöne Idee, die Fantasy-Welt als Konstrukt darzustellen – ohne, dass die Bewohner dieser Welt einen Schimmer davon haben. Dadurch kann sich die Serie auch schön von dem üblichen „Sword&Sorcery“-Murks abheben. Der Matrix-Vergleich ist ja schon erwähnt worden.
Netter als das ganze Background-Brimborium mit Aliens und Schlagmichtotwasnochalles fand ich die kleineren Anspielungen (sehr schön: die antike Sprache „Englisch“, die Ruinen und Technik, die als Magie gedeutet wird). Das Problem bei dieser ganzen Geschichte, ist aber, dass es ja eigentlich überhaupt kein Problem auf der „Metaebene“ gab (sprich Konflikt Aliens vs. Menschheit)! Oder?
Da haben die ollen Aliens also die Menschheit in einer Mittelalterwelt sozusagen isoliert. Ja und dann? Durch die liebliche Pacifica wird die „Isolationshaft“ wieder aufgehoben – und das war´s? Das Ende suggeriert dann Friede, Freude, Eierkuchen. Hmpf. Das kann es doch wohl bitteschön nicht gewesen sein.
Auf der eigentlichen Plotebene wiederum, fand ich jetzt das Problem „Pacifica“ von der Anlage sehr gut: aus einem Glauben, der sich auf Prophezeiungen stützt, soll ein pubertierendes Mädel schnellstmöglich abgemurkst werden. Jaaaaaa! Verbrennt die Hexe! Dann bitteschön möchte ich den rasenden Mob sehen, fiese Gestalten, die fiese Gedanken auch mal in die fiese Tat umsetzen. Das „Bedrohungspotential“ für die Reisegruppe war aber doch häufig... naja ... zu dürftig. Da hätte ich mir aber gewünscht, dass das ganze noch paranoider und v.a. düsterer gestaltet wird. Manchmal hatte ich aber eher den Eindruck, dass Pacifica&Co gleich Heidi und dem Alm-Öhi begegnen.
Da hat man bitteschön eine ultrageheime Specialassassingruppierung – und was machen die? Nüscht. Da hat man einen Typ mit ´ner üblen Narbe. Und der darf auch immer schön geheimnisvoll kucken. Und was macht der? Nüscht. Dann hat man noch einen durchgeknallten General, der meint er müsste jetzt mal einen Krieg vom Zaun brechen. Aha. Wo kommt der denn bitteschön her? Der ist ***plöppp* einfach mal so in die Szenerie gerollt. „Etwas“ lieblos.
Ein bisschen mehr Peacekeeper hätte es da schon sein dürfen – die drei waren letzten Endes denn doch nicht mehr als aufgeblähte Riesenpöppels, die eben mal von unserem Schwertmeister Shannon umgenietet werden. Lustigerweise fand ich z.Bsp. die Peacekeeperin Cz am unheimlichsten, als sie ständig hinter Shannon hergeschlappt ist – sehr cool.
Das Ende der Serie bricht dann mehr oder weniger unvermittelt und plötzlich über den Zuschauer herein. Okay, wer weiß, wie die Serie angelegt war, ob tatsächlich eigentlich 26 Folgen geplant waren, und davon 2 irgendwelchen Umständen zum Opfer fielen. Naja, abgesehen davon bin ich kein Freund von „Jetzt ist ja alles wieder gut“-Enden. Hätte das Zwillingspärchen nicht einfach... TOT BLEIBEN KÖNNEN? Nöö, da muss aus Gründen der Massenkompatibilität auf Teufel komm raus ein Happy End herbeigezwungen werden – egal wie. ***kopfschüttel***
-die Charadesign und die Charas als solche
Das Charadesign ist eigentlich das ganz große Plus, der dicke Daumen nach oben bei dieser Serie. Die sind allesamt verdammt sympathisch und/oder hübsch anzusehen. Shannon hat mich anfangs sogar ´n bissl an Spike Spiegel erinnert (lag wohl an der Frisur). Einzig Raquel Cassul bleibt die gesamte Serie hindurch etwas blass. Was bei den 24 Folgen allerdings Uinia Chester für eine Rolle spielt, ist äußerst undurchschaubar. Primär läuft sie rum. Und putzt. Und läuft rum. Manchmal sagt sie sogar was. Ist aber nie wichtig. Hat aber nette Brüste. Immerhin.
Obskur – trottelig –einfach Leo?! Okay, hier haben wir also den etwas dämlichen Tollpatsch, der wohl bei keiner Fantasy-Serie fehlen darf. An ihm würde ich ja normalerweise kein gutes Haar lassen, wenn da nicht seine ... öhöm... Passion für Drachenkostüme wäre. Also da hab ich dann schon ein paar mal weggeschmissen vor Lachen. Selten so was skurriles gesehen. Doch, sehr schön.
Und mein Lieblingschara dieser Serie ***trommelwirbel*** ist *** trommelwirbel *** Cz *** trommelwirbel aus ***. Nein, ehrlich! Ich find die richtig gut. Aber das nur nebenbei...
Fazit:
Als die Serie rum war, fand ich sie erst mal uneingeschränkt klasse. Technisches Niveau, Chara-Design, Soundtrack sind einfach 1A. Dann sind mir aber doch so einige Minuspunkte eingefallen, die meinen Eindruck von „Scrapped Princess“ trüben. Eigentlich gute Ansätze, eigentlich eine gute Story, eigentlich gelungene Charas. Wenn doch das dumme Wörtchen „eigentlich“ nicht wäre... und deswegen bei weitem keine 10 von 10 Punkten.
Links:
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http://www.sutepri.com/http://www.kadokawa.co.jp/fujimi/princess/sute.htmlhttp://www.wowow.co.jp/drama_anime/sutepri/contents.html