Nachdem in den letzten Animania-Ausgaben ein unheimlicher Hype um das ganze .hack//-Epos veranstaltet wurde, dachte ich mir, dass ich mir zumindest die erste Staffel anschauen sollte. Sprich, die erste Staffel, die produziert wurde, also .hack//sign.
Meiner Meinung nach wechselt hier sehr häufig Licht und Schatten. Auf der positiven Seite sind die prinzipiell spannenden Charaktere. Kleine Einschränkung: Tsukasa ist anscheinend mit „Key – the Metal Idol“ verwandt... er hat zumindest den gleichen Elan einer Schlaftablette und guckt primär lethargisch durch die Gegend rum.
Dass man nicht zuviel vom „realen“ Leben der Charas erfährt, gehört IMHO zur Philosophie dieser Serie und hat mich ganz und gar nicht gestört. Im Gegenteil. Ich fand die kurzen Szenen, welche sozusagen „offline“ gezeigt werden sehr stimmungsvoll. A propos Stimmung: die Darstellung von „The World“ ist fantastisch – wie sich das bei einem Fantasy-Rollenspiel auch gehört.

Was mich persönlich sehr gefreut hat war der Verzicht auf ein kleines putziges Vieh. Diese Teile stehen ja in dem völlig unverdienten Ruf unheimlich drollig und witzig und deswegen ein unverzichtbarer Bestandteil einer Serie zu sein.

Ein weiteres ganz großes Plus ist die Mucke. Die parallelen zum Noir-Soundtrack fallen da besonders auf, wobei das nicht verwundert: bei beiden Serien spielte Yuki Kajiura den Soundtrack ein.
Zum „Laber-Gehalt“ der Serie: ich fand es eigentlich ganz originell, dass in einer Computer-generierten Fantasy-Welt nicht „Might & Magic“ die vordergründige Rolle spielt, sondern dass Alternativen ausgelotet und diskutiert werden und eher selten zum blanken Stahl gegriffen wird.
Was mich am meisten gestört hat, war nicht die Story an sich, sondern wie sie erzählt wurde. Wichtige Anhaltspunkte für die Charas, wie sie Tsukasas Problem helfen können, fallen wie aus dem Nichts vom Himmel. Da hat dann irgendjemand irgendwas gehört, dass man irgendwohin muss, um dann irgendetwas zu begutachten. Dadurch wurden die Aktionen schwer nachvollziehbar und recht verwirrend. Es ist schon ziemlich problematisch, wenn man dem Zuschauer nicht erklären kann wieso jetzt was passiert. Das Ende erscheint demnach genauso beliebig wie die Handlungen der Akteure während der ganzen Serie.
Fazit: ich fand jetzt .hack//sign eher abschreckend und hat mich nicht unbedingt motiviert noch mehr von dem Kram zu sehen. Es hilft kein schöner Soundtrack darüber hinweg, dass eine Geschichte einfach schlecht erzählt wird.
