Tokyo Godfathers (2003) ca. 90 Minuten
Regie: Satoshi Kon (Perfect Blue, Millennium Actress)
Plot: “Tokyo Godfathers is the story of three homeless people (an old bum, a transvestite, and a teenage runaway) who find a baby in a trash heap and then try to return the little girl to her mother. The film follows the trio as they traverse Tokyo, following clues and leads left behind by the baby's parents. Serendipity is their constant companion, ensuring that they find what they need and that the plot keeps moving despite the apparent hopelessness of the quest.”
Quelle:
http://www.animenewsnetwork.com/reviews/display.php?id=535Schon als ich „Millennium Actress“ gesehen habe, freute ich mich auf „Tokyo Godfathers“. Allerdings bin ich jetzt, nachdem ich den Film einmal gesehen habe, doch etwas enttäuscht. Im Vergleich zu „Perfect Blue“ und „Millennium Actress“ ist „Godfathers“ sehr straight in der Story. Nix kompliziertes, man kann gut folgen. Allerdings liegt darin auch die Crux des Ganzen – der Film ist relativ vorhersehbar, auch wenn mal die ein oder andere Überraschung vorkommt. Naja, die Handlung hangelt sich über 90 Minuten durch die düsteren Schattenseiten Tokyos. Der Film kriegt immer gerade noch die Kurve zu kriegen, um nicht in Kitsch, Schnulze überzogene Melodramatik oder oberflächliche Sozialkritik zu versinken – und die Gefahr ist bei Tokyo eigentlich latent vorhanden: der Film spielt zur Weihnachtszeit und man weiß ja aus Hollywood, das mit dem Thema X-mas so einige „cineastische“ Grausamkeiten verbrochen wurden und werden und dann eigentlich tonnenweise Schmalz über die Zuschauer gegossen wird .

Aber wie gesagt, irgendwie schafft Kon immer die Kurve – und das ist gut so.
Technisch kann man Tokyo Godfathers nix vorwerfen. Große visuelle Kniffe wie bei Millennium Actress sind hier allerdings wenig bis gar nicht vorhanden. Okay, die ein oder andere schöne Kamerafahrt, aber das war es auch schon.
Der Soundtrack ist allerdings oberpeinlich. Wie bei Millennium Actress bedient sich Satoshi Kon erneut den „Künsten“ eines Alleinunterhalters, der auf seinem Synthisizer rumklimpern darf – was bei Millennium noch einigermaßen kalppte, weil die Kompositionen gut waren ist bei Tokyo Godfathers einfach nur noch gequirlte Scheiße.

Also ehrlich. Muss doch mal gesagt werden.
„Tokyo Godfathers“ ist für sich alleine genommen sicherlich kein schlechter Film – dazu wird die etwas laue Story zu gut erzählt, dazu ist er optisch zu perfekt. Satoshi Kon muss sich allerdings an seinen Vorgängern messen lassen und da ist „Tokyo Godfathers“ der schwächste Film.
Naja, ich werde ihn mir wohl noch mal auf der Nipponconnection anschauen müssen – oder an Weihnachten
Links:
Offizielle Homepage (englisch)
http://www.sonypictures.com/cthe/tokyogodfathers/Das gleiche nochmal in japanisch:
http://www.spe.co.jp/movie/worldcinema/tgf/