Tja, also wenn man den Manwha nicht kennt, steht man nach diesem Film wie der Ochs vorm Berg. Sollte da animationstechnisch nix mehr kommen, dann wäre das sehr ärgerlich, denn einen gewissen Reiz hat der Film schon. Da ich mich vorher nicht über die Story informiert habe (großer Fehler!), kann Shin Angyou Onshi natürlich nicht so seine Wirkung entfalten.

Deswegen muss man bei meinen Ausführungen natürlich auch meine Ignoranz gegenüber dem Manwha-Stoff berücksichtigen.
Munsu ist der Hauptcharakter - warum und wohin er nun unheimlich lässig durch die Gegend streift und ab und an einen ziemlichen Arschloch-Spruch ablässt wird im Anime eigentlich so gut wie gar nicht erklärt.. Lediglich am Ende erwähnt er einen gewissen Ajite, dem er wohl an den Kragen will. Nun gut, Manwha-Leser wissen mehr. Wenn man sich den Film anschaut und sonst keine Ahnung hat, wird man mit dieser Frage allerdings ziemlich alleine gelassen. Dann erscheint das ganze nämlich recht episodenhaft und beliebig.
Der Film ist im großen Ganzen in einen Prolog und einen Hauptteil einzuteilen. Dabei ist der Prolog von seinem Splatter-Gehalt derb und deftig.

Der Hauptteil wiederum ist eher druch eine Mystery-Atmosphäre geprägt.
Im Prolog wird dann auch so was wie eine Einführung geliefert – wie sich das eben für einen Prolog gehört – Munsun scheint nicht gut auf tyrannische Herrschaftsformen zu sprechen zu sein, kann seine schnucklige Phantom-Armee beschwören (und wenn das passsiert bleibt kein Auge trocken) und lacht sich auch seinen Bodyguard, besser gesagt seine Bodyguardin an: so ein kleines leichtbekleidetes Luder.
Dann wird sich die nächste Stunde mit undurchschaubaren Vorgängen auf einem putzigen Inselchen beschäftigt. Dass da nicht alles koscher ist, wird eigentlich recht früh deutlich und es kommt wie es kommen muss, dem Bösen muss das Handwerk gelegt werden. Dabei ist es recht praktisch, dass Munsu und seine Phantom-Kumpels doch den einen oder anderen Zombie-Film gesehen haben – und da ist natürlich klar, dass ein Schuss durch den Schädel oder Enthauptung das Mittel der Wahl ist, um sich dieser lästigen Zeitgenossen zu entledigen.

Garniert wird das ganze noch mit einem kleinen Catfight, der schön gefilmt ist, dafür aber vielleicht ein bissl kurz geraten ist. Ganz im Gegensatz zur Auseinandersetzung Musus mit dem Oberfiesling, welche sich durch den üblichen rhetorischen Schwanzvergleich in die Länge gezogen wird.
Naja, und dann fällt die Klappe und der Film ist fertig. Jo. Das ist dann ungefähr so, als ob man gerade ein Gummibärchen gegessen hat und dann der Heißhunger auf mehr geweckt wird – es ist aber nix da! Etwas unbefriedigend ist das schon…